03.07.2014 - Sechs Vertreter der Dortmunder Partnerstadt Xi'an haben am Mittwoch unser Berufskolleg besucht. Die chinesische Delegation interessierte sich besonders für das Duale System und die an unserem Berufskolleg vertretenen Ausbildungsberufe.
Im Nordwesten Chinas gelegen ist Xi'an vor allem bekannt für die Terrakottaarmee, die in den 70er Jahren in der Nähe der Stadt gefunden wurde. Dementsprechend ist Tourismus einer der wichtigsten Wirtschaftszweige der Region. Der Schuldirektor der Berufsschule für Tourismus, Herr Feng Xiangmin, war dann auch Teil der Delegation.
Feng und der Direktor der Mittelschule, Shi Jiankui, berichteten von den Herausforderungen ihrer Heimatstadt, Jugendliche für Ausbildungsberufe zu begeistern. Im chinesischen Schulsystem schließt sich eine dreijährige Mittelschule an die Grundschulzeit an. Nach der Mittelschule haben junge Chinesinnen und Chinesen die Möglichkeit sich in drei Jahren beruflich zu bilden – oder aber sich durch eine fünfjährige Schulzeit auf ein Studium vorzubereiten.
Wie vielerorts im Ausland genießt das Duale System auch in China einen hervorragenden Ruf. Die chinesischen Gäste erkundigten sich bei Vertretern unserer Schule genau nach dem deutschen Schulsystem und äußerten Interesse, sich in Zukunft weiter auszutauschen. In Xi'an werden Jugendliche im kaufmännischen Bereich vor allem als Tourismus-, Automobil-, Hotelfach- oder IT-Kaufleute ausgebildet. Anders als im Dualen System lernen die jungen Chinesinnen und Chinesen allerdings nicht parallel in den Lernorten Schule und Betrieb sondern absolvieren zunächst eine zweijährige schulische Ausbildung, gefolgt von einem einjährigen Praktikum.
Schulleiter Janßen stellte das RSBK und die bei uns vertretenen Bildungsgänge vor und berichtete auch vom Neubau. Dort zeigte sich eine große Gemeinsamkeit mit der Mittelschule von Xi'an, denn auch dort freuen sich Lehrer und Schüler auf einen baldigen Umzug.
Dank des Übersetzers, Zhou Bo, der nach einem Germanistikstudium in seiner Heimat zwei Jahre in Bochum studiert hat, funktionierte die Verständigung im Schulleiterzimmer reibungslos.
Am Ende des Gesprächs überreichten die Gäste noch kleine Modelle von Soldaten und Streitwagen, die (in größerer Ausführung und Menge) ihre Heimatstadt weltberühmt gemacht haben. Auf dem Rückweg über das Schulgelände bekam die Delegation dann noch einen unvermittelten Einblick in das Schulleben am RSBK, als sie auf das Fotoshooting der HHU3 stießen. Kurzerhand unterbrachen die Schülerinnen und Schüler die Aufnahmen für die Fotostory und machten zum beiderseitigen Vergnügen Erinnerungsbilder mit den Gästen aus Fernost.
Katrin Gerseker