01.06.2015 - Die drei Klassen der Mittelstufe des Bildungsgangs Kaufleute im Gesundheitswesen waren vom 05.05.2015 bis zum 08.05.2015 "on tour" in Hamburg. Wir wurden von der Klasse GK136 der Beruflichen Schule H20 eingeladen, welche die Bildungsreise im Rahmen einer Projektarbeit organisierte.

Die Reise begann schon mit einer großen Frage: „Fahren die Züge nach Hamburg?“, denn die Bahn streikte mal wieder. Wir hatten Glück, da unser Zug pünktlich abfuhr und nur mit einer 15-minütigen Verspätung in Hamburg ankam. Dann hieß es das Hostel zu finden und einzuchecken. Am Abend wurden wir dann zu einem Empfang inklusive Begrüßungsfeier von dort abgeholt. Uns wurde der Ablauf der Hamburg-Reise erklärt, wer für wen zuständig ist und an wen wir uns wenden sollten, falls es Probleme gab.

Am zweiten Tag wurden wir um 8:15 Uhr vom Hostel abgeholt und sind in die Asklepiosklinik nach Barmbek gefahren. Dort gab es Vorträge zu den Themen Krankenhaushygiene und Abrechnung im Krankenhaus (DRG). Für eine Stärkung zwischendurch wurde auch gesorgt, wir konnten in der Krankenhaus-Cafeteria lecker zu Mittag essen.
Danach ging es zurück zum Hauptbahnhof. Dort wurden wir von zwei ehemaligen Obdachlosen zu einer geführten Obdachlosentour abgeholt. Uns wurde gezeigt an welchen Stellen die Obdachlosen sich waschen und aufhalten können. Es wurden uns Unterkünfte gezeigt die für die Wintermonate als Nachtquartier genutzt werden konnten. Man zeigte uns auch das Drop-In, einen Treffpunkt für Abhängige die sich dort unter Kontrolle ihr Heroin spritzen oder andere Drogen zu sich nehmen können. Dort ist immer ein Arzt vor Ort der bei Problemen schnell einschreiten kann. Die eigene Geschichte des ehemaligen Obdachlosen wurde uns auch erzählt und wir konnten ihn alles fragen was uns auf der Seele lag. Er selbst ist durch die Obdachlosenzeitung „Hintz und Kuntz“ wieder von der Straße gekommen und hat zurück in ein normales Leben gefunden. Er ist seit 20 Jahren clean, kann aber zu jeder Zeit rückfällig werden.
Nach der Obdachlosentour sollte es eine Hafenrundfahrt geben, aber leider spielte das Wetter nicht so mit wie wir es gerne gehabt hätten. Sie fiel buchstäblich ins Wasser. Den Rest des Abends hatten wir dann zur freien Verfügung. Einige machten den Kiez unsicher, andere blieben lieber im Hostel.

Am dritten Tag wurden wir wieder pünktlich um 8:15 Uhr abgeholt. Dieses Mal ging es zur Beruflichen Schule H20, dort gab es Vorträge zu den Themen Medizinethik und Demenz. Wie geht man mit älteren Patienten um, die durch Maschinen am Leben gehalten werden und deren Verwandten sich nicht einigen können, ob die Maschinen abgeschaltet werden sollen oder nicht. Dann wird der Medizinethiker zu Rate gezogen. Dieser unterhält sich mit den Ärzten und Angehörigen und zusammen wird dann entschieden was das Beste für den Patienten ist. Im Demenzvortrag ging es vor allem darum, wie man mit dementen Patienten und deren Verwandten umgeht. Man sollte Ruhe bewahren und sich Hilfe holen wenn man einmal nicht mehr kann. Es sollte sich keiner in der heutigen Zeit schämen wenn er Hilfe braucht. Dafür gibt es geschulte Menschen die einem gerne mit Rat und Tat zur Seite stehen. Nach den Vorträgen gab es ein leckeres Mittagessen in der Schulkantine und wir hatten alle etwas Zeit und zu erholen.

Am Nachmittag ging es dann zum Hamburger Dungeon oder ins Miniatur Wunderland. Das Hamburger Dungeon ist eine Art Gruselkabinett. Los geht es in einem Fahrstuhl der in eine Bibliothek der dunklen Geschichten endet. Weiter geht es dann in die Kammer der Qualen in der gefoltert wird. Danach geht es zu 1842 Hamburg brennt, dort kann man verbranntes Holz riechen und das Feuer kommt immer näher und man muss einen Ausweg aus der stickigen Dunkelheit finden. Jetzt geht es zur Inquisition, wo die Frage gestellt wird: schuldig oder SEHR schuldig? Kaum jemand entkommt dem Urteil des Richters. Dann wird man durch ein verwirrendes klaustrophobisches Spiegellabyrinth geführt was dann im Pestkrankenhaus endet. Wenn Du die Pest hast, dann reinigt der Arzt dein Blut. Aber warte, wo sind denn die Blutegel hin? Nun geht es weiter zu Klaus Störtebecker (Verrat und Hinrichtung), bei dem berühmt-berüchtigten Piraten geht es um Kopf und Kragen. Es werden Köpfe rollen. Danach fährt man mit Geisterschiff, aber auf diesem Geisterschiff ist man niemals allein, denn es fährt ein Klabautermann mit. Bei der rasanten Schifffahrt werden gestohlene Waren geschmuggelt. Danach kommst du ins Zuchthaus, aber eine falsche Bewegung und du könntest der nächste Insasse sein. Zum Schluss geht es im freien Fall in den Tod, man sollte sich dabei gut festhalten. Als wir das überstanden hatten, konnten wir uns noch eine Weile erholen bis wir zum gemeinsamen Abendessen in der Rheinischen Republik abgeholt wurden. Danach ging es dann weiter auf den Kiez.

Nach einer kurzen Nacht wurden wir wieder um 8:15 Uhr vor dem Hostel erwartet und es ging zum Abschlussfrühstück ins Pamukkale, einem türkischen Restaurant. Es war ein sehr leckeres und anderes Frühstück. Nachdem wir uns von den Hamburgern verabschiedet hatten, konnten wir noch einige Zeit in Hamburg shoppen gehen bis wir uns wieder am Hostel getroffen haben, um unsere Koffer abzuholen und Richtung Bahnhof zu starten. Auch diese Mal war unser Zug pünktlich und wir kamen ohne Verspätung in Dortmund an.
Es waren sehr schöne Tage in Hamburg, die man immer wieder gerne machen würde.
Ein besonderer Dank geht nach Hamburg an die Klasse GK136 die uns viel geboten hat. Wir hoffen, dass wir uns bei ihnen revanchieren können. Danke auch an die drei Lehrer aus unserer Schule die uns vier Tage ertragen haben. (Herr Bestian, Herr Levers und Herr von der Reith-Münch)

Yvonne Pätzold, KGM 2