02.12.2016 - Den angehenden Kaufleuten für Versicherungen und Finanzen stockte für einen Moment der Atem, als am 07. November Herr Bernd Martin, Filialleiter der Bundesbank-Filiale Dortmund, zum vierten Mal vor den Schülerinnen und Schülern der Block-Oberstufe zum Thema „Geldpolitik der EZB“ sprach.
Staunende Augen der Schülerinnen und Schüler gab es auch bei der Vorstellung, mit einem Kilogramm Geld ein Brötchen am Kiosk der Schule zu kaufen. Mit diesen beeindruckenden Zahlen erklärte Herr Martin seinen Zuhörern die Auswirkungen einer expansiven Geldpolitik, wie sie während der Zeit der Weimarer Republik in den 1920er-Jahren zu einer galoppierenden Inflation geführt hat. Bei einer galoppierenden Inflation waren Inflationsraten bis zu 5.000 % möglich, allerdings innerhalb von Tagen. So kostet eben ein handelsübliches Smartphone im Wert von 600,00 Euro morgen schon 30.000,00 Euro. Diese Folgen einer zügellosen Geldpolitik sind heute durch die Maastricht-Kriterien nicht mehr zu erwarten. Die EZB ist bei ihrer Geldpolitik auf ein Maximum von 2 % Inflation pro Jahr festgelegt.
Zur Anschauung brachte Herr Martin auch Inflationsgeld aus den 1920er-Jahren mit; Millionär mit einer Banknote über eine Million Reichsmark. Leider gibt es dafür fast nichts zu kaufen.
Neben diesen plastischen Beispielen erörterte Herr Martin den Schülerinnen und Schülern auch den Aufbau der EZB sowie die Funktionsweise des ESZB, des Europäischen Systems der Zentralbanken, in welchem die nationalen Zentralbanken zusammen mit der EZB für die Geldpolitik im Euroraum zuständig sind. In diesem einheitlichen Währungsraum nutzen mehr Menschen den Euro als den Dollar in den USA.
Im zweiten Teil seines Vortrages ging Herr Martin auf die wesentlichen Instrumente der Geld-politik ein. Darunter die Mindestreservepolitik und Offenmarktgeschäfte. Die Schülerinnen und Schüler konnten noch einmal aus dem Munde des Praktikers Wissen für die Abschlussprüfung vertiefen und nebenbei erfahren, was Monte Carlo mit den ständigen Fazilitäten verbindet. Die Wirkungen dieses geldpolitischen Instrumentes werden unter anderem mit statistischen Methoden berechnet, die auch im Spielcasino Anwendung finden.
Die Abteilung Privatversicherung bedankt sich auf diesem Wege noch einmal bei Herrn Martin für einen spannenden und informativen Vortrag. Wir freuen uns darauf, Herrn Martin Anfang 2017 erneut begrüßen zu dürfen. Dann dürfen unsere Teilzeit-Oberstufen wieder von den Kenntnissen des Bundesbankers profitieren.
ML für den Bildungsgang Privatversicherung